Plastikverbot! Laut Bundesumweltministerium werden in Deutschland stündlich allein circa 320.000 Einwegbecher verwendet. Das soll sich mit der neuen EU-Reglung ändern. Zum Schutze des Meeres und der Umwelt verschwinden ab dem 03. Juli 2021 zahlreiche Kunststoffprodukte aus dem Handel. Was verboten ist und welche Alternativen du stattdessen für deine Party nutzen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Inhalt
Welche Plastikartikel sind verboten?
- Trinkhalme, Rührstäbchen, Luftballonstäbe, Wattestäbchen
- Wegwerfteller, -becher oder -besteck aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen
- Einweg-Geschirr aus konventionellem Plastik und aus „Bioplastik“
- Einwegteller und -schalen aus Pappe, die nur zu einem geringen Teil aus Kunststoff bestehen oder mit Kunststoff überzogen sind
- To-Go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor
Warum gibt es dieses neue Plastikverbot?
Gerade in der Corona Zeit wurde mehr und mehr Essen bestellt und nach Hause geliefert und dementsprechend mehr Müll verursacht. Doch schon vor Corona lag der Trend in der Bequemlichkeit, ein schneller Kaffee To-Go oder eine asiatische Nudelbox gehörten da ebenfalls zum Alltag. Die Reste der Verpackungen finden sich dann häufig am Strand, im Park neben dem Mülleimer oder an Ufern wieder.
Der Müll wird beispielsweise mit den Abwässern über die Flüsse ins Meer gespült oder von Müllkippen an der Küste ins Meer getragen. Letztendlich gelangen jährlich viele Millionen Tonnen Plastikmüll vom Land in die Meere und verschmutzen das Ökosystem. Unzählige Meereslebewesen finden durch den Plastikmüll den qualvollen Tod, wie durch die Strangulation durch Fischernetze oder das Verhungern mit vollen Mägen, da das Plastik den Verdauungsapparat verstopft. Umso wichtiger ist es, dass die Regierung einen langfristigen Wandel anstrebt.
Welche Alternativen kann ich auf meiner Party verwenden und wie nachhaltig sind diese wirklich?
Neben den Plastikartikeln gibt es eine vielfältige Auswahl an Ersatzprodukten. Aufgrund der aktuellen Beschlüsse geben wir Dir einen Überblick über verschiedenes Partygeschirr ohne Plastik.
Alternativen zu Plastik-Trinkhalmen
Die optimale Version des Strohhalms ist es natürlich ihn ganz zu vermeiden. Wer aber auf seinen Strohhalm im Cocktail nicht verzichten möchte, für den haben wir zahlreiche Alternativen gefunden und getestet.
Die Strohhalme aus Edelstahl bzw. Metall haben eine lange Lebensdauer, sind spülmaschinenfest, bruchsicher und können einfach recycelt werden. Ein negativer Aspekt den wir bemerkt haben war, dass dieser Strohhalm nicht ganz geschmacksneutral ist.
Strohhalme aus Edelstahl und Glas
Eine andere umweltfreundliche und schicke Variante sind die Glas-Strohhalme. Diese sind wie auch die Edelstahl-Strohhalme spülmaschinenfest, können recycelt werden und sind zudem geschmacksneutral. Dieses Ersatzprodukt ist trotz dem gehärtetem dicken Glas nicht zu 100 % bruchsicher und ist meist mit hohen Anschaffungskosten verbunden.
Wiederverwendbarer Strohhalme aus Plastik und Silikon
Obwohl der wiederverwendbare Plastik-Trinkhalm einem Einweg-Produkt vorzuziehen ist, ist er nichtsdestotrotz nicht ganz unbedenklich. Dieser Halm punktet mit lustigen Farben und Mustern, mit seiner Bruchsicherheit und mit seinem Preis.
Jedoch werden diese Strohhalme aus Erdöl hergestellt und erhalten bedenkliche Zusatzstoffe wie Weichmacher oder Flammschutzmittel. Diese Zusatzstoffe sind zum Teil gesundheitsschädlich, falls diese Teile sich lösen und vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Dieses Produkt erhält also eher einen Daumen nach unten.
Auch die Strohhalme aus Silikon erfüllen die Vorteile der wiederverwendbaren Plastik-Trinkhalme. Leider erfüllen sie auch einige Nachteile. Die Trinkhalme sind meist nicht ganz geschmacksneutral, sind nicht biologisch abbaubar, können nicht recycelt werden und sind auch in der Spülmaschine schwer zu reinigen.
Der Makkaroni Strohhalm
In manchen Bars findet man sie bereits – die Nudel-Strohhalme. Vorteil dieser Strohhalme ist, dass sie praktisch und günstig in jedem Supermarkt zu finden sind. Nachteil ist, dass sie in Heißgetränken bereits nach 20 min und in Kaltgetränken nach 1 Stunde weich werden. Zudem ist es, wenn die Nudel nicht gegessen wird, eine Verschwendung von Essen und deshalb nicht vollständig nachhaltig.
Nachhaltiges Besteck und Geschirr für deine Party
Wer ganz auf Besteck verzichten möchte, der kann ganz geschickt und einfach Fingerfood anbieten. Hier fällt nicht nur das Besteck sondern auch gelegentlich der Teller weg. Ein anderes Ersatzprodukt ist Mehrwegbesteck aus beispielsweise Edelstahl oder Teller aus Porzellan. Wer aber nicht das gute Geschirr von der Oma nehmen möchte, für den haben wir nachhaltige Alternativen:
Besteck und Teller aus der Natur
Das von den Händlern angebotene Holzbesteck wird meist aus Laubholz hergestellt. Das Besteck ist positiver zu bewerten als Pappe und Papier, da sie weniger Wasser, Energie und Rohstoffe für die Herstellung benötigen.
Eine andere Variante ist das Bambus- oder Zuckerrohr-Geschirr, das nicht nur biologisch abbaubar und frei von Schadstoffen ist, sondern auch natürlich und recycelbar. Hier muss jedoch genau aufgepasst werden. 2019 hat Stiftung Warentest herausgefunden, dass nicht alle dieser Produkte ausschließlich aus Bambus bestehen. Einige enthalten auch Plastik.
Essbares Geschirr – erst benutzen dann essen
Essbares Geschirr? Ja das gibt es. Das Startup „Wisefood“ stellte dieses Konzept in der Höhle der Löwen vor. Diese bieten essbare Eislöffel, Rührstäbchen, Trinkhalme, Essstäbchen, Cake-Pop-Sticks, Becher und Waffelbecher an. Dabei setzen sie den Fokus auf Inhaltsstoffe aus Getreide und Apfelfaser. Der Vorteil bei diesem Produkt ist, dass man am Ende weniger aufräumen muss wenn das Geschirr eh gegessen wird. 😉
Zudem bietet das Start-up auch Geschirr wie Teller und Schüsseln aus Palmblatt, Becher für Bierpong und Geschirr aus Papier, Mehrwegbecher und Deckel sowie Holzbesteck an.
Der Nachteil bei diesem Start-up ist natürlich der preisliche Aspekt, die Produkte stehen relativ hohen Anschaffungskosten gegenüber.
Weitere geplante Maßnahmen für die Zukunft
Die neuen Reglungen sind erst der Anfang. Ab 2022 dürfen Händler keine dünnen Plastiktragetaschen mehr anbieten und Einwegflaschen müssen besser markiert werden, sodass der Kunde die Möglichkeit hat überflüssiges Plastik zu vermeiden. Auch soll 2022 eine Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff gelten. Ab 2025 müssen PET-Einweg-Flaschen zu 25 % aus recyceltem Plastik bestehen. Ab 2023 werden Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten.
Falls Dir das Konzept der plastikfreien Party gefällt, schau mal bei diesem Blogartikel rein: Nachhaltige Partys
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