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Weltfrauentag – Warum er wichtig ist und wie ihr ihn zelebrieren könnt!

Weltfrauentag

Es ist keine Seltenheit, dass wir bei Roombuddy vor oder an Feiertagen einen Blog-Post mit entsprechenden Geschichten veröffentlichen. So möchten wir auch zum Weltfrauentag ein paar Hinweise geben, wie ihr diesen Tag oder sogar die ganze Woche zelebrieren könnt. 

Die Hintergründe

Der Frauentag wurde in Deutschland im Jahr 1911 zum ersten Mal gefeiert und wird seitdem jährliche mit Demonstrationen und Aktionen begleitet. Grund dafür ist, dass Frauen zwar laut des Grundgesetzes dem Mann gleichgestellt sind, diese Gleichberechtigung aber in vielen Bereichen noch nicht angekommen ist. Beispielsweise verdienten in 2020 Frauen in Deutschland im Schnitt ca. 18 % weniger als Männer. (unbereinigter Gender-Pay-Gap, mehr Informationen dazu findet ihr hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/FAQ/gender-pay-gap.html)

Hinzu kommt, dass es auch in vielen Branchen und Bereichen nach wie vor eine klare Aufteilung der Geschlechter gibt. So sind besonders in sozialen Berufen oder Berufen, in denen es um Erziehung geht, Frauen deutlich in der Mehrheit mit ca. 84 %. Ähnlich sieht es im Bereich der Gesundheitsberufe (ca. 81%), bei nichtmedizinischer Gesundheits-, Körperpflege-/Wellnessberufe und Medizintechnik (ca. 79%)  aus. Hingegen sind Hoch- und Tiefbauberufe mit ca. 98% eine absolute Männerbranche. Aber auch moderne Branchen, wie beispielsweise die IT, sind mit 83 % fast komplett in der Hand von Männern. 

Aber nicht nur im Beruf, sondern auch im privaten Umfeld ist die ungleiche Behandlung nach wie vor deutlich erkennbar. Laut einer Umfrage aus 2017, waren nur 50 % der Befragten (zw. 18 – 25 Jahren) der Meinung, dass Mütter mit einem Baby Karriere machen sollten. Die gleiche Altersgruppe war auch der Meinung, dass Frauen nicht besser im Umgang mit Babys sind als Männer (62 %).

Mit zunehmendem Alter ändert sich diese Statistik übrigens. Dann glauben mehr Befragte, dass Frauen besser im Umgang mit Babys sind. Dennoch lässt sich daraus ablesen, dass Frauen mit einem Kind laut der Hälfte der Befragten eher auf eine Karriere verzichten sollten und das, obwohl sie ja scheinbar nur zu 38 % ( bei den 18 – 25Jährigen) besser im Umgang mit Babys sind. (Quelle) Das sind klare Hinweise auf eine klassische Rollenverteilung und weniger auf eine gerechte Rollenverteilung.

Zuletzt wollen wir aber auch noch auf ein wirklich wichtiges Thema Hinweisen: “Gewalt gegen Frauen”. Auch da schauen wir auf den Bereich der Partnerschaft. Vor dem Gesetz sind Frauen und Männer gleichgestellt, aber seit 2013 steigt die Zahl der Gewalt gegen Frauen in Partnerschaften in deutschland kontinuierlich an. 81% der Gewalt in Beziehung traf im Jahr 2020 die Frau. In 2013 lag diese Zahl noch bei 100.766 Fällen, in 2020 war sie bei 119.164 gemeldeten Fällen. Darunter fallen Mord und Totschlad, Freiheitsberaubung, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Bedrohung, Stalking, Nötigung und vorsätzliche einfache Körperverletzung. (Quelle)

Was Firmen machen können

Wegducken und die Verantwortung aus den Firmen zu schieben ist definitiv kein Mittel, diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Das Gender-Pay-Gap liegt ohnehin bei den Firmen und auch das klassische Bild der Rollenverteilung in einer Beziehung wird auch durch die Berufswahl und die Karrierechancen beeinflusst. Aus diesem Grund ist es richtig und wichtig, dass Unternehmen sich nicht vor der Verantwortung drücken, hier aktiv zu werden. Wir möchten euch ein paar Tipps geben, wie ihr zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen könnt. 

Zelebriert den Frauentag

Die Berliner unter den Leser*innen dürfen sich bereits seit ein paar Jahren darüber freuen, dass sie am 8. März einen zusätzlichen Feiertag und damit einen größtenteils arbeitsfreien Tag erhalten haben. In anderen Bundesländern ist dies nicht der Fall und die meisten Mitarbeiter*innen kommen morgens normal zur Arbeit. Das heißt aber nicht, dass der Tag auch normal ablaufen muss. Wer den Weltfrauentag schätzt, der sollte den Tag nutzen, um auf die ungleiche Behandlung von Frauen in der Gesellschaft hinzuweisen. Das kann auf verschiedene Art und Weisen passieren. Ihr könnt dazu Infomaterial auslegen oder zuvor ein Video mit den wichtigsten Informationen vorbereiten, dass an die Kolleg*innen geschickt wird.

Ihr dürft an diesem Tag auch gerne einen Kuchen für die Mitarbeiter*innen bestellen/mitbringen und die Informationen daneben platzieren, wenn dies zusätzlich hilft, auf das Thema hinzuweisen. Aber hier sei Vorsicht geboten: Auch solche Aktionen können nach hinten losgehen, wenn sich dabei traditioneller Klischees bedient wird. Es ist Weltfrauentag, das heißt nicht, dass es ein pinker Kuchen oder der Kuchen in Form eines Pferdes sein muss. Wer Vorurteile, Klischees und traditionelle Denkweisen verändern möchte, der oder die darf sich nicht an eben jenen bedienen.

Nutzt professionelle Hilfe von außen oder innen

Es gibt professionelle Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen, die zu diesem Thema informieren. Wer wirklich über das Thema aufklären möchte, dem reicht bereits eine kurze Suche über Google und schon wird man fündig. Das Gleiche gilt auch einfach für Infomaterial zu dem Thema. Das Internet ist wirklich voll davon und wer darüber informieren möchte, wird auch hier schnell fündig. Aber es muss nicht nur Hilfe von außen sein.

Eventuell gibt es ja sogar Expertinnen innerhalb eures Unternehmens, die gerne darüber aufklären oder etwas erzählen möchten. Speziell in Unternehmen, die noch keine Konzernstrukturen haben, lässt sich wahrscheinlich etwas einfacher einschätzen, wer sich auch privat sehr viel zu diesem Thema informiert. Es ist aber auch absolut verständlich, wenn sich Mitarbeiterinnen dagegen entscheiden und nicht vor der Belegschaft reden möchten. 

Erfolgsgeschichten als Motivationstreiber

Über die ungleiche Behandlung aufzuklären ist aber nur ein Teil des Themas. Ein weiterer ist es, die Frauen in den Vordergrund zu stellen, die es trotz dieser ungleichen Behandlung geschafft haben, ihre Träume auszuleben. Denn auch das kann das Denken von Menschen und vielleicht auch den Glauben einiger Kolleg*innen verändern.

Wenn ihr ein Programm für diesen Tag entwerfen möchtet, dann solltet ihr darüber nachdenken, auch Erfolgsgeschichten auf die Tagesordnung zu setzen. Stellt Frauen in den Mittelpunkt, die ihre Träume verwirklicht haben. Dabei muss es nicht nur darum gehen, dass diese beruflich einiges erreicht haben, denn es geht nicht nur um Frauen im Beruf, sondern in der Gesellschaft. Es gibt viele inspirierende Speakerinnen, die sicherlich dazu beitragen können, dass der Tag in deinem Unternehmen angemessen zelebriert wird. 

Wer wirklich etwas bewegen möchte, der oder die sollte sich auch Gedanken dazu machen, solche Veranstaltungen oder Infomaterialien nicht nur 1x jährlich im Unternehmen zu teilen. Das Thema ist schließlich 365 Tage im Jahr präsent und sollte daher immer präsent sein. Aber speziell in der Woche des Frauentages könnt ihr im Unternehmen Veranstaltungen planen. Seien es Learning-Lunch Sessions oder zum Einstieg in den Arbeitstag. 

Fazit – Heute reagieren und nicht erst morgen

Eigentlich kann der Weltfrauentag gar nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, denn noch immer ist das Thema ungleiche Behandlung der Geschlechter so omnipräsent. Also möchten wir an dieser Stelle eher eine Bitte aussprechen: Wer heute bei diesem wichtigen Thema reagiert und aufklärt, der sorgt dafür, dass die Gesellschaft ein wenig fairer wird. “Es ändert sich eh nichts” oder “Das können andere übernehmen” sind keine zulässigen Aussagen, denn auch in deiner/eurer Firma kann es ungleiche Behandlung von Frauen oder sogar schlimmeres geben.

Es ist auch schön, wenn eure Unternehmen extra Beiträge für soziale Medien verfassen, ihr Logo an diesem Tag ändern, um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, aber achtet stets darauf, dass der Weltfrauentag keine Marketingaktion ist. Es geht dabei um ein wirklich wichtiges Thema und dabei sollte die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter*innen im Vordergrund stehen.

Bei vielen weiteren Themen kannst du schon heute tätig werden. Wie hoch ist denn das Gender-Pay-Gap in deinem Unternehmen und wie viele Frauen tragen die Verantwortung? Schau doch mal nach, ob du nicht selbst tätig werden solltest. Dieser Artikel ist sicherlich noch viel zu oberflächlich für ein Thema dieser Wichtigkeit, aber dennoch sehen wir ihn als wichtigen Bestandteil unseres Blogs

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